nur eine kurze notiz, um es nicht zu vergessen, folgende beobachtung:
wenn holzmedien-journalisten, professoren (“ich bin noch analog…” – dein ernst???) und manch andere über internetkommunikation schreiben oder sprechen fällt auf, dass sie online namen, wie z.b. twitter account namen (z.b. @obsrvng_obsrvrs) behandeln als wäre es eine merkwürdige besonderheit, dass diese namen nicht mit dem “dahinter stehenden” (?) menschen ‘verwechselt’ (gsb) werden können. im unterschied zu namen der ‘kohlenstoffwelt’ (immer noch am ausprobieren, was diese unterscheidung taugt… noch nicht überzeugt). ich finde dann sätze wie:
“da schreibt jemand, der sich @blablabla nennt…”
das wäre im kohlenstoffkontext nicht möglich:
“ich spreche gerade mit jemandem, den man ‘Fritz Müller’ nennt…”
ich frage mich, was hier anders ist, schließlich gilt auch für die “realität” der kohlenstoffwelt: namen sind nicht menschen. (und überhaupt: nicht der mensch kommuniziert, nur kommunikation kommuniziert – luhmann; personen sind adressen der kommunikation – luhmann).
die zurechnung auf personen, und damit das verstehen (!) von kommunikation als handeln scheint in der kohlenstoffwelt scheinbar ‘leichter’ (oder etablierter? oder notwendiger?). oder warum die skepsis gegenüber formen der onlinekommunikation?
diese ‘skepsis’ gegenüber den adressen zeigt, m.e. wieder die unterscheidung von ‘realität’ und ‘virtualität’ von ‘echtem leben’ und dem ‘leben im internet’. hier kommt, ganz implizit und unscheinbar, ein generalverdacht ins spiel, der problematisieren will, dass man den anderen menschen nicht sieht, nicht zu ‘fassen’ bekommt, ja, dass er vielleicht nicht einmal relevant ist (weh!weh!weh! :) @sms2sms und #dfdu). nur ist das wirklich ein problem?
im unterschied dazu findet sich onlinekommunikation, die völlig selbstverständlich auf namen bezugnimmt und akzeptiert, dass diese im internet andere sowie auch andersartig sein können im vergleich zu kohlenstoffweltnamen. nur ein beispiel (bei der notwendigen beschäftigung mit zotero und dem hilfe forum bemerkt): (inhalt egal)
sdaza
May 20th 2011
Spartanroc, your patches look great. But I have a very basic question. I have tried to install your files (May 4, 2011). I just copied the files in the translators folder… but they don’t work. Are there other steps that I have to follow in order to enjoy these zotero improvements? I am using zotero 2.1.6. When I export a reference using BibTeXTan.js or BibTeXKeyOnly.js I get an error message.
I really appreciate any help. Thank you in advance.
noksagt
May 20th 2011 edited
As his notes indicate: his translators require modifications to the following core parts of zotero:content/zotero/xpcom/translation/item_local.js
content/zotero/xpcom/translation/translate.jsand he has distributed modified versions of those files and the patches needed to modify the files yourself. Naturally, this customization is not supported. The patches are small and should be safe (though read Avram‘s comment on that thread regarding the translate.js patch), but you’re on your own if something breaks.
sdaza
May 20th 2011
Thank you noksagt. Basic question again:
I can’t find those paths and files (item_local and translate) in my laptop (windows). How can I apply those patches… copy and paste?
Thank you,
hier schreiben vier ‘personen’: sdaza, noksagt, spartanroc und avram (die beiden letzen werden nur erwähnt…). die selbstversändliche bezugname auf diese namen zeigt, dass es keinen unterschied macht (!) dass diese vermutlich nicht den namen der kohlenstoffwelt entsprechen. die frage, die sich mir stellt ist nun, warum diese skepsisgegenüber onlinenamen im #AIBS?
diese form der skepsis würde ich systemtheoretisch auf erwartungen zurückführen: in der problematisierung der namen – person – mensch beziehung zeigt sich eine erwartung, die enttäuscht wurde, oder erfüllt? zumindest eine erwartung, die diese beziehung problematisch erscheinen lässt. eine beziehung, die in der onlinekommunikation selbst, das wäre meine these, eben kein problem darstellt, nicht einmal ein thema. es scheinen schlicht andere formen der adresskonstruktion zu wirken. adressen online folgen anderen kriterien von der entstehung bis hin zur verwendung.
meine vermutung ist, dass der bruch mit konventionen der namensgebung (z.b. vorname + nachname, keine sonderzeichen, kapitalisierte anfangsbuchstaben, aussprechbar (‘rufname’), usw.) eine überraschung erzeugt, die in erscheinung treten lässt, was konventionelle namen (und das ist vermutlich genau ihre funktion) mystifizieren: dass es sich bei namen eben nicht um menschen handelt, dass man den mensch “dahinter” nie fassen, verstehen (im sinne von denken was er/sie denkt) – kurz: kennen kann. die mystifizierung dieser unmöglichkeit bleibt nur solange intakt, als dass die namen bestimmten regeln folgen. man kann sich dann nur noch über seltene, seltsame oder ungewöhnliche (!) namen wundern, aber selbst dieses wundern funktioniert noch innerhalb der mystifizierung, bzw. trägt sogar dazu bei: seltsame namen sind natürlich immer noch namen von menschen!
kommt es nun zum bruch mit nicht nur den formalen konventionen der namensgebung, sondern auch – und dies ist vermutlich viel entscheidender – mit den prozessen, wie namen zu adressen kondensieren (wie sich eine online identität kristallisiert, was dabei entscheidend ist, (z.b. welche beiträge name xy im forum schon geschrieben hat, auf welche webseite sein profil verlinkt, was seine funktion im forum ist, z.b. moderator, newbe, experte, etc.) im unterschied zu wie sich eine kohlenstoffidentität kondensiert) dann wird ein verdacht möglich, der den zurechnungsmöglichkeiten von kommunikation auf personen, d.h. der zurechnung von kommunikation als handlung, misstraut. es fragt sich dann unweigerlich: wer spricht da und warum?
von luhmann wissen wir, dass kommunikationssysteme sich selbst als handlungssysteme beobachten (müssen), schlicht um mit ihrer eigenen komplexität zurecht zu kommen.
die für mich zentrale frage ist nun: etablieren sich hier nur a) neue konventionen der zurechnung auf handlung aus, oder können wir vielmehr b) einen radikalen bruch mit der notwendigkeit auf handlungen zurechnen zu müssen beobachten? wie können wir diese veränderung begreifen? gilt a) welche neuen formen bilden sich heraus? gilt b) welche neuen kulturformen (luhmann, baecker) bietet die #nextsociety um solche überforderungen zu handhaben? für a) spricht schon der umstand, dass namen verwendet werden. warum wenn nicht einfach ein kontinuierlicher strom an beiträgen, aufeinanderbezogen in der sach- und zeitdimension? für b) spricht, dass die namen kaum gemeinsamen standards aufweisen und daher eine mystifizierungsfunktion eher unwahrscheinlicher als wahrscheinlicher wird (wirklich? könnte nicht genau die vielfalt an variationen die name – mensch zurechnungsunmöglichkeit verdecken? – ja könnte…), auch spricht dafür, dass die namen oft nur als identifikationsmarker des beitrags funktionieren – nicht als qualifizierung der aussage (aber ist das so anders als in offline konetxten, interaktionen, und anderen kommunikationen? – hm…)
gut diese letzten fragen bleiben notwendigerweise noch spekulativ und theoretisch und müssten erst am material gezeigt werden. aber egal ob a) oder b) die frage bleibt spannend…
ergänzende notiz: ich muss umbedingt mehr hc white lesen… da steckt doch sicherlich mehr antwort drin. identity und control – zumindest was ich bislang verstanden habe behandelt doch genau diesen umstand… richtig? oh mann wo bleibt die verdammte zeit für die wirklich wichtigen dinge, wie lesen und lernen…. hey: falls das wer liest: habt ihr literaturempfehlungen? hier unten gibts ne commentfunktion… ich würd mich freuen!
nachtrag: 3.juni:
Today’s #TED: David Birch on why the only people who actually need to know your real name are identity thieves: on.ted.com/Birch
— TEDTalks Updates (@tedtalks) June 3, 2012
Dear Moritz,unfortunately, I am still living in the ‘Kohlenstoffwelt’, but I would propse, you come here, because there is plenty of time to read and learn! Maybe you try and stop this sophisticated, awesome and astonishing stuff you do all the time in this thing called ‘Internetz’ and find some more time for ‘Karthasis’ and ‘Ruhe und Muse’. Take careBron
blogger im gespräch, tipp! http://bit.ly/MZLmRN deborah von @vroniplag spricht meinen verdacht aus: #namen – #why? treffen – #why? #nextsociety #rp12
nachtrag: http://twitter.com/tedtalks/status/209286153109651456