Since this blog is intended as a kind of a project (phd dissertation) oriented ‘zettelkasten’ (slip box), here is my first entry (while the very first entry still exists only as a draft version and remains unpublished).
Reading: “Studien zur nächsten Gesellschaft” (‘Studies on the #NextSociety’) by Dirk Baecker, an article on ‘what is culture?’watching a presentation on the next society (title: observing networks), reading a manuscript of an presentation titled: ‘Negative languages from a sociological perspective‘ and, a small (size) yet huge (quality) book: “Die Form der Unruhe, Bd. 2” (‘The form of agitation/restlessness’ – I don’t know how to translate it really since, as I understand it, the German word encompasses at least both: agitation and restlessness; and maybe even uneasiness) 

From these texts, my first observation I like to write about, is the term of the ‘negative language’, an idea that comes from the German philosopher (and what not) Gotthard Günther. Not so much interested in the philosophical, linguistical or mathematical implications of the concept (mainly because I just now sadly don’t have the time to get into it…), I am intrigued by the idea from a sociological perspective presented by Dirk Baecker. If I understand him correctly the concept of ‘negative languages’ (cf. Günther 1980) can help to understand how social phenomena come about and how they are ‘productive’ in a literal sense. In his words negative languages in turn are ‘positive, productive and creative’ (Baecker 2010: 8), especially because they do not make any ontological statements but statements on possibilities (“Möglichkeitsaussagen”, ibid.) Negative languages are characterised by four aspects, namely 1. reflexive ambiguity, 2. volition , 3. Code, 4. proemial relation. Since this is a personal ‘zettelkasten’ I can leave it with these few comments, hoping you do the math, so to speak.
Now this concept of negative languages in mind I read the ‘list of deleted distinctions’ (“Die Liste der gelöschten Unterscheidungen”) (Piazzi/Seydel 2010: 62-93). When I got to the end I realised that this might be precisely what a negative language can be: the language of deleted distinctions. But how does this match the third criterion, the ‘code’? Referring to Luhmann and Spencer-Brown, by code Baecker describes a distinction, something that puts subjects and objects in a relation (Baecker 2010: 7) of symmetrical ‘transposition’ (?) (“Austauschbeziehung”). 
Deleted distinctions do not seem to match this criterion, however, the language of deleted distinctions can: maybe it is the form of the ‘unruhe’ that is, in fact, the distinction in question. I might be way out of line or simply wrong, but reading ‘either : or : a conclusion’ (Piazzi/Seydel 2010: 87-92) I thought this might be the way a negative language can be used as tool, concrete: combining negative and positive languages in a form of a tool of observation:
“Als kleinen ‘Exkurs’ wollen wir an dieser Stelle auf das unter dem Titel ‘Tetralemma’ bekannte Modell hinweisen. Dieses ermöglicht, dass statt der binären Auswahl von ‘Entweder : Oder’ drei weitere logische Positionen der Entscheidungsmöglichkeit eingeübt werden. WEnn eine Entscheidung gemacht werden muss, stehen folgende Varianten zu Wahl:
1) Das eine
2) Das andere
3) Beides. Sowohl das eine als auch das andere.
4) Keines von beiden. Weder das eine noch das andere.
5) Nichts von alldem. Und auch das nicht.
[…]
Die fünfte Position wird auch die ‘Nichtposition der Nichtposition’ genannt. Rebellen, Querdenker, Hofnarren benutzen sie gerne. Es werden ganz andere Aspekte, ‘schräge’ Ideen, ‘verquere’ Argumente eingebracht, welche vielleicht gar die bearbeitete Problemlösung als Problem zeigen. Noch einmal: Das ‘Löschen’ von Unterscheidungen ist nicht der Versuch, gesellschaftliche Errungenschaften in Gefahr zu bringen oder zu verwerfen. Als Sozialarbeitende können wir nicht vergessen, was den praktischen Unterschied für Menschen ausmacht: Fragen der macht, der Kriterien, der Austauschbeziehungen, der individuellen Ausstattung. ‘Die Liste der gelöschten Unterscheidungen’ soll insbesondere über die Anwendung der ‘fünften Position’ eine andere Sichtweise auf ein Problemfeld ermöglichen. Es ist der Versuch, ein Fenster zu öffnen, um einen Blick auf das zu erhaschen was jetzt noch gänzlich unvorstellbar schein. Was also sehen wir, wenn wir durch dieses Fenster schauen?” (Piazzi/Seydel 2010: 88-91)
Reading ‘the list’ we can feel the reflexive ambiguity/polyvalence, walking the crosses (!) of deleted distinctions, we hear the scream of volition ripping windows open, read the code of crossing out (!) deleted distinctions (I’m not sure about this I’m afraid… will have to think about the code question a bit further…) and taste the proemial relation “Es muss Nein sagen zum Bisherigen, wie immer punktuell und marginal, und es muss Ja sagen zu einem noch nicht Bewährten, wie immer vorsichtig oder übermütig. Als dieses Ja und dieses Nein ist es das Komplexe schlechthin.” (Baecker 2010: 16).

 

Departing from here, I can feel it, it is going to be a fascinating journey. We’ll see where it will lead us to. The windows are open… For any comments (either German or English) I am very thankful. 

 

 

Possible connections: () #StructuralCoupling

 

 

 

References:
Baecker, Dirk. 2010. Negativsprachen aus soziologischer Sicht. “Das Nichts als Gegenstand der Literatur- und Kulturwissenschaften. Jerusalem.

 

Günther, Gotthard. 1980. Identität, Gegenidentität und Negativsprache. Vortrag: Internationaler Hegel-Kongress, Belgrad 1979. Hegel-Jahrbuch 1979: 22–88. (For an English translation see: http://www.vordenker.de/ggphilosophy/gg_identity-neg-language_biling.pdf)

 

Piazzi, Tina and Seydel, Stefan M. 2010. Die Form der Unruhe. Bd. 2. 1st ed. 2 vols. Hamburg: Junius.

 

 

3 Replies to “Reading ‘the list of the deleted distinctions’ as #NegativeLanguage (Gotthard Gunther)

  1. danke für den hinweis auf den mir vertrauten gotthard. wir wohnen ja gleich hier nebenan, hinter der oberalp in http://www.muster-da-dissentis.ch #autsch – hättest du geschwiegen, wärst du ein vielOh!sof geblieben ;-)will sagen: günther kenne ich überhaupt nicht. habe mir aber mit interesse das paper von dirk baecker ausgedruckt. d!a!n!k!e!(einige spontane zettelchen:)// :: in http://www.soziale-systeme.ch/ 1/2000, s3ff, macht peter sloterdijk eine würdigung der arbeit von niklas luhmann unter dem titel: “der anwalt des teufels”. vielleicht habe ich erst nach diesem text einen zugang zu luhmanns arbeit gefunden. davor (und auch noch danach) habe ich aber immer dietrich schwanitz mit seiner vorstellung der luhmannschen systemtheorie sehr gut verstanden: http://www.amazon.de/Bildung-Alles-was-man-wissen/dp/3442151473 ;-):: es geht (mir) darum – um jetzt wieder bei sloterdijk anzusetzen – in meiner arbeit zu zeigen, dass ich ein zeitgenosse bin. d.h. ich will mir gewisse lektionen, welche meinem kulturraum erteilt worden sind, anmerken lassen. (zum beispiel, dass wir nicht nur nie modern gewesen sind, sondern auch, dass wir noch nie den wechsel von kultur zu zivilisation (www.bazonbrock.de) geschafft haben.:: und wenn ich von kulturraum *rede*, dann meine ich tatsächlich (deutsche) *sprache*. auch wegen whorf: sprche – dnkn – wrklcht http://www.amazon.de/Sprache-Wirklichkeit-Beitr%C3%A4ge-Metalinguistik-Sprachphilosophie/dp/3499554038/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1326287355&sr=1-1 / zifferblatt 32 von: http://pen-club.li/zifferblatt.html:: so lese ich #unruhe in erster linie als das zeichen der moderne. und die akademische, universitäre bibliothek als den ort, an welchem diese unruhe verwahrt, aufbewahrt, gepflegt und inszeniert wird. (vergl. dazu auch unsere erste ausgabe von http://magazin.rebell.tv es könnte zudem auffallen, dass in einer bibliothek es ähnlich ruhig ist, wie in einer kirche. #wenntwaischwanimain)// :: wie ich dirk baecker einmal gefragt habe, was passiere, wenn eine unterscheidung gelöscht würde, sagte er… (band 2, fussnote 96 ;-))) // :: “die form der unruhe” #dfdu- form > logo: #LoF :-) du kannst nicht nicht unterscheiden. (das ist kein satz vom pen-bruder watzlawick: http://pen-club.li / unterscheidungen löschen, meint (zunächst bloss, andere) unterscheidungen machen (zu wollen, müssen, dürfen, können, sollen, mögen ;-)- form:inhalt? – form:struktur! vergl. wittgenstein tlp 2.031, 2.033, 2.034// :: apropos “offener fenster”:- “fenster sein, nicht spiegel” (rilke) http://www.epfischer.com (mein pen-bruder: http://pen-club.li/mitglieder.html ;-) in seiner wunderbaren replik auf schwanitz: die andere bildung. kapitel: “einblick: wissenschaft als fenster denken”// :: “ambiguität”, definiert in: http://www.amazon.de/Lexikon-zur-zeitgen%C3%B6ssischen-Kunst-von/dp/3721207343http://dfdu.posterous.com/mehrdeutigkeit-ambiguitat-def-in-lexikon-zur#vorfreude ;-)

  2. ganz herzlichen dank für die wunderbaren zettel! “fenster sein, nicht spiegel” trägt mich nun schon seit 2 tagen… Schon mal gehört, vergessen, erinnert – irre gutkurze gedanken/antwort:#dfdu 1 und 2 ein ständiger begleiter (obschon 1 weniger mobil ist ;))der vortrag von sloterdijk ist toll. interesse am mp3?fußnote von dirk baecker sicher interessant: leider unerreichbar. #2927 keine chance… status tv.rebell.tv “unverlinkt archiviert, offline”1. ausgabe von http://magazin.rebell.tv ist nicht erreichbar – ist der link kaputt? nur 2,3,4,5 gehen bei mir…#vorfreude als form der #unruhe? vll. oszillation zwischen optimistischer erwartungssicherheit und gespannter überraschungsbereitschaft?

  3. – vortrag habe ich auf cd. danke.- logo: tv, radio, print, blog.rebell.tv ist offline. einige videos, welche wir für vorträge oder so brauchten, sind noch auf youtube.com/sms2sms aber sonst ging alles am 15.12.2010 im “Social Media Suicide” im http://www.cabaretvoltaire.ch unter ;-)- ausgabe 2 ist ein re-design von ausgabe 1, welches in einem anderen cms selbst gebastelt wurde. wie wir einen safe ins heutige magazin.rebell.tv gemacht haben, mussten wir auch ausgabe 1 fallen lassen. thema/inhalt etc. war aber identisch.- soviel auf die schnelle. bis bald!

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